Die traditionelle Thai-Massage hat ihren Ursprung im indischen Subkontinent und geht auf die Zeit Buddhas zurück. Ursprünglich war sie nur dem Königshaus und dem Adel vorbehalten. Die Therapeuten galten als königliche Diener und genossen einen hohen sozialen Status sowie Landbesitz. Die ursprüngliche Thai-Massage war sehr elegant und würdevoll. Der Massierte sass entweder aufrecht oder lag auf dem Rücken oder in Seitenlage, jedoch niemals auf dem Bauch. 


Die Massage wurde ausschliesslich mit den Händen durchgeführt – eine Praxis, die auch heute noch bei der Kräuterstempel- und Aroma-Öl-Massage Anwendung findet.

Im 19. Jahrhundert, zur Zeit des Königs Rama III., wurde die Thai-Massage erheblich weiterentwickelt. 


Der König förderte die Veränderung der Technik, sodass auch Füsse, Knie und Ellenbogen in die Massage einbezogen wurden. Diese Art der Massage erfordert von den Therapeuten ein hohes Mass an Respekt und Präzision, da die Druck- und Dehntechniken sehr intensiv sind. Erfahrene Therapeuten sind in der Lage, eine traditionelle Thai-Massage von 90 bis 120 Minuten so durchzuführen, dass sie körperlich einem mehrtägigen intensiven Training gleicht – nicht selten kommt es dabei zu Muskelkater.


Schüler an Schulen für Thai-Massage müssen eine Mindestzahl an praktischen Stunden mit Kunden absolvieren, bevor sie als Therapeuten zertifiziert werden können. Dies ist eine Vorgabe des thailändischen Gesundheitsministeriums. So müssen beispielsweise im Wat Pho 153 Stunden Grundkurs und 380 Stunden Aufbaukurs für die Massage-Therapie absolviert werden, um eine offizielle Zulassung zu erhalten.